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WN-Konzern steigert Gewinn auf 4,0 Millionen Euro
Eingestellt am 16.06.2013
Die Chefetage im Konzern der Westfälischen Nachrichten hatte es nicht eilig. Erst am 5. Juni war der Konzernabschluss für das Jahr 2011 im Bundesanzeiger einsehbar. Und das hatte wohl gute Gründe. Denn es war ein richtig gutes Jahr, die Geschäfte laufen ausgezeichnet. So heißt es in der Passage über die Ertragslage schlicht: "Nach Verrechnungen der Steueraufwendungen von 1,8 Millionen Euro verbleibt im Berichtsjahr ein Jahresüberschuss im Konzern von 4,0 Millionen Euro (Vorjahr: 2,8 Millionen Euro)." Da freut sich der Kaufmann, und für den unbefangenen Beobachter bleibt das Fazit: In der Medienbrache wird weiter richtig gut Geld verdient. Bleibt die bange Frage: Haben auch die "lieben Mitarbeiter" etwas davon?
Unstritig ist: Das Bild ist differenziert, und die Entwicklung auf den verschiedenen Geschäftsfeldern durchaus unterschiedlich. Aber auch mit der Tageszeitung, dem Flaggschiff "Westfälische Nachrichten", wird immer noch viel Geld verdient, auch wenn man das gar nicht so gerne in der Öffentlichkeit verkünden möchte. Gerade im Vorfeld von Tarifverhandlungen. Der Konzernlagebericht für das Jahr 2011 sagt aus, dass der Rückgang der Anzeigen- und Beilagenerlöse im Bereich der Tageszeitungen durch einen Anstieg der Vertriebserlöse der Tageszeitung und gestiegene Anzeigen- und Beilagenerlöse der Anzeigenblätter sowie gestiegene Erlöse der Druckerei und der Zeitschriften überkompensiert wurde. Aufmerksam machen sollte auch der eher unscheinbar gehaltene Hinweis, dass auch die digitalen Geschäftsfelder zum Anstieg der Umsatzerlöse beigetragen hätten.
Der Aschendorff-Konzern umfasst, wie dem Bericht zu entnehmen ist, ein verzweigtes Netz von Gesellschaften, von denen mehr als ein Dutzend den Begriff "Aschendorff" im Titel tragen. Doch der Konzern besitzt auch Anteile an Lokalradio-Betriebsgesellschaften, am Tageblatt Steinfurt Verlag in Ochtrup, am Stadtanzeiger-Verlag in Coesfeld, der Mediatrust GmbH & Co. KG in Flensburg, der Everhard Sommer GmbH &Co. KG, PIN MAIL Münsterland 'GmbH und noch einiges mehr.
Und wie geht es weiter im Mediengeschäft des Münsterlandes? Im Abschnitt "Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung" wird über die Risiken des Tageszeitungsgeschäftes gesprochen und über die bundesweit rückläufigen Auflage der Tageszeitungen. Reagieren will der Konzern mit einem weiteren Ausbau der Gratiszeitungen und der digitalen Angebote. Gerade von der verstärkten Nutzung der neuen Medien im regionalen Bereich könne er profitieren, da der Konzern über die sachlichen und personellen Ressourcen verfüge, um das vorhandene Informationsangebot auch crossmedial über die vorhandenen Online-Produkte zu vermarkten. Bemerkenswert der Hinweis: Die Reichweite der gedruckten Tageszeitung konnte durch die Ergänzung um Online-Dienste um 20 Prozent gesteigert werden.